Argumente gegen eine pädophile Beziehung

Es gibt für mich eine ganze Reihe von guten Gründen, der Möglichkeit einer pädophilen Beziehung zu einem Jungen dauerhaft zu entsagen.

Ich habe dabei keine Angst, dass ich einen Jungen missbrauchen (schlecht behandeln) könnte. Ich glaube auch nicht, dass sexuelle Kontakte mit einem Erwachsenen für einen Jungen schädlich wären, solange der Kontakt einvernehmlich zustande kommt. Sexualität ist etwas Schönes und es gibt keinen vernünftigen Grund anzunehmen, dass einvernehmliche sexuelle Kontakte für irgendjemanden schädlich sein könnten.

Eigentlich wäre eine pädophile Beziehung, wie ich sie mir wünsche, also möglich.

Gefahren und Beeinträchtigungen für den Jungen

Aber auch über der einvernehmlichsten Beziehung, die man sich vorstellen kann, lastet, wenn sie sich zwischen einem Mann und einem Jungen abspielt, der Fluch des Schweigens.

Pädophile Beziehungen sind geächtet. Der Junge muss deshalb über die Beziehung schweigen, wenn er den älteren Beziehungspartner schützen will. Das ist eine erhebliche Zumutung, die noch schwerer wiegt, wenn es andere hochbedeutsame Beziehungspersonen im Leben des Jungen gibt (ich denke da vor allem an die Eltern), die notgedrungen ebenfalls außen vor bleiben müssen. Das kann für den Jungen einen Loyalitätskonflikt bedeuten, der zur seelischen Belastung werden kann.

Wenn die Beziehung doch aufgedeckt wird, kann es sehr leicht zu Sekundärschäden aus der Beziehung kommen. Sexualität ist äußerst intim. Niemandem sollte zugemutet werden, über Details aus seinem höchstintimen Lebensbereich verhört zu werden. Genau das und die damit verbundene Scham und Demütigung droht dem Jungen bei Aufdeckung der Beziehung. Hinzu kommt das Gefühl die Eltern enttäuscht und den älteren Beziehungspartner verraten zu haben.

Wenn die Kunde vom „Missbrauch“ im sozialen Umfeld die Runde macht droht darüber hinaus Ausgrenzung und Mobbing oder, dass man als armes, dauerhaft „beschädigtes“ Opfer bemitleidet wird. Wenn man als „Opfer“ in die „wohlmeinenden“ Hände eines Psychotherapeuten gerät, kann es passieren, dass dieser einem (möglicherweise erfolgreich) einreden will, dass man vom älteren Beziehungspartner lediglich perfide manipuliert worden ist und in Wahrheit nie geliebt wurde.

Für das Selbstvertrauen, das Vertrauen auf die eigene Wahrnehmung und in die eigenen Gefühle ist das potentiell fatal und kann auch auf künftige Partnerschaften noch sehr negative Auswirkungen haben, etwa wenn man sich im Extremfall nie mehr sicher ist, ob man vom anderen nicht manipuliert und belogen wird.

Gerade wenn eine Beziehung entdeckt wird und als angeblicher Missbrauch unterbunden und sanktioniert wird, kann also viel passieren, was zu einer traumatischen Belastung für den Jungen werden kann.

Aber auch wenn alles gut geht und die Beziehung unentdeckt bleibt, der sexuelle Teil irgendwann ausläuft und eine Freundschaft bleibt, kann es sein, dass der Erwachsene, zu dem der Junge wird, irgendwann (z.B. unter dem Eindruck der gesellschaftlichen Mehrheitsmeinung oder der Meinung eines späteren Lebenspartners) zu dem Schluss kommt, dass er als Kind missbraucht wurde (so wie das im Fall Wade Robson und Michael Jackson passiert zu sein scheint).

Es gibt aber auch Gründe jenseits einer möglichen Beeinträchtigung des Jungen, die gegen eine Beziehung sprechen.

Vertrauensbruch gegenüber den Eltern

In aller Regel gibt es im Hintergrund ja auch Eltern, die in der Regel auch das Beste für ihr Kind wollen (selbst, wenn sie „das Beste“ persönlich möglicherweise nicht liefern können). Es gibt meiner Einschätzung nach keine Eltern, die sich für ihr Kind eine sexuelle Beziehung zu einem Erwachsenen wünschen.

Wenn man den näheren Kontakt mit einem Jungen sucht, kommt man zwangsläufig auch in Kontakt mit seinen Eltern, da diese den Kontakt mit ihrem Kind ja schlussendlich erlauben bzw. jedenfalls billigen oder dulden müssen, damit eine engere und andauernde Beziehung überhaupt möglich wird.

Wenn es innerhalb der pädophilen Beziehung dann zu einer sexuellen Komponente kommt, ist das also fast zwangsläufig mit einem Vertrauensbruch gegenüber den Eltern verbunden. Es mag Menschen geben, denen das nicht so viel ausmacht. Für mich persönlich ist gegebenes Vertrauen fast schon heilig. Ich empfinde Vertrauensbrüche jeglicher Art als totalen Mist. Ein in mich gesetztes Vertrauen möchte ich, wenn irgend möglich, nicht enttäuschen.

Strafbarkeit

Ein weiterer Punkt, der gegen eine pädophile Beziehung spricht, die eine sexuelle Komponente beinhaltet, liegt natürlich in der Strafbarkeit. In Deutschland ist bei Aufdeckung eine längere Freiheitsstrafe so gut wie sicher, jedenfalls wenn der Junge zum Zeitpunkt der „Tat“ noch nicht 14 Jahre alt gewesen ist.

Verfolgung anderer Lebensziele

Nach all dem ist eine im Prinzip eigentlich mögliche pädophile Beziehung im Ergebnis unmöglich.

Vor diesem Hintergrund könnte es emotional vorteilhaft sein, dauerhaft auf die Möglichkeit einer pädophilen Beziehung zu verzichten. Hierzu ein Zitat von Karl Kraus::

Was einen foltert, sind verlorene Möglichkeiten. Einer Unmöglichkeit sicher sein ist Gewinn.

An diesem Zitat ist sicher einiges dran. Das Leben ist nicht eindimensional. Es gibt auch Dinge jenseits eines beglückenden Sexuallebens und einer emotional befriedigenden Beziehung, die zum Wohlbefinden beitragen können. Wenn man das, was nicht möglich ist, loslässt, hat man mehr Zeit und Energie für die Optionen, die übrig bleiben.

Keine Rede ohne Gegenrede

Weil zu einer Rede auch eine Gegenrede gehört, widme ich mich bei nächster Gelegenheit auch den Gründen, die dafür sprechen, dass eine pädophile Beziehung trotz allem doch möglich ist und warum ich die Hoffnung darauf (noch) nicht aufgeben mag.

3 Kommentare zu „Argumente gegen eine pädophile Beziehung

  1. Dass eine pädophile Beziehung heutzutage fast notwendig erforderlich macht, dass man auch die Eltern kennt und nur im Einverständnis mit ihnen auch mal zu zweit was unternehmen kann, ganz zu schweigen von gemeinsamen Übernachtungen, ist eine Sache. Klar ist, dass man auch dann den Eltern nichts vom Sex erzählen kann, wenn es ihn denn gibt. Nur, was genau ist daran so verwerflich? Bequatschen denn die ganz normalen Heten ihre sexuellen Beziehungen mit ihren Eltern? Normalerweise nicht, und viele würden es als Verrat ihres Partners ansehen, wenn der über den Sex zwischen ihnen auch nur irgendjemand anderem überhaupt was erzählt. Wenn der Pädophile den Sex also geheimhält, ist dies nichts weiter als die ganz normale Diskretion, die eigentlich von allen Menschen erwartet wird.

    Ganz abgesehen davon wollen auch die Kinder nicht, dass man anderen über ihren Sex einfach so erzählt. Jungs sind manchmal daran interessiert, wenn sich daraus die Möglichkeit ergibt, dass man so auch noch mit weiteren Jungs Sex haben kann, aber trotzdem ist die Ausgangsbasis die Annahme, dass sich Stillschweigen von selbst versteht. Insofern ist die Belastung durch Geheimhaltung eine Erfindung.

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    1. Ich sehe es nicht als problematisch an, den Sex gegenüber den Eltern geheimzuhalten, sondern den Sex überhaupt zu haben. Man tut dann ja etwas mit dem Sohn, was die Eltern für einen Super-Gau halten. Die Eltern jedenfalls werden es in der Regel als massivsten möglichen Vertrauensbruch empfinden. Aus meiner Sicht ist das ein echtes Hindernis.

      Trotzdem ist es am Ende so, dass das Kind selbst das Recht hat zu entscheiden, was es will und was nicht. Die Hohheit über seinen Körper bekommt ein Kind nicht von den Eltern delegiert, sondern es steht ihm unmittelbar zu. Und natürlich ist Sex Privatsache. So sollte es auch für ein Kind sein.

      Ich glaube schon, dass die Geheimhaltung eine tatsächlich Belastung und keine Erfindung ist. Über Sex mit einem Mädchen oder Jungen kann ein Junge ja reden, jedenfalls in einem bestimmten, engen Personenkreis oder auch irgendwann später, wenn die Beziehung bereits zu Ende gegangen ist. Das ist bei einer Beziehung mit einem Pädo nicht so (auch wenn es vorkommen kann und dann zu dem erhöhten Risiko einer Aufdeckung der Beziehung führt). Vor allem aber bleibt die Schweigepflicht lebenslang, weil die Verjährungsfristen ja immer mehr verlängert werden und im Grunde bereits abgeschafft sind. Es ist also nicht nur der Junge davon belastet, sondern auch der Mann, zu dem er heranwächst. Mit dem wachsenden Bewußsein, dass die Gesellschaft die Handlungen extrem missbiligt und generell als Mißbrauch einstuft, kann dann auch ein Gesprächsbedarf entstehen, der nicht aufgelöst werden kann.

      Wie stark diese Belastung in der Realität ist, hängt vom Betroffenen ab. Ich glaube aber schon, dass es Fälle gibt, bei denen ein innerer Druck vergleichbar mit einem Outing entstehen kann. Ich vermute, dass es im Normalfall längst nicht so dramatisch ist, aber man kann es vorher nicht wirklich wissen. Es ist also ein im Grunde nicht kalkulierbares Risiko.

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  2. Erstmal, auch wenn eine Beziehung zu Ende gegangen ist, kann man nicht einfach mit Dritten über den Sex reden, ohne dass das ein erheblicher Vertrauensbruch wäre, etwas, was ein anständiger Mensch nicht einmal dann machen würde, wenn man im Streit auseinandergegangen ist.

    Und weil das so ist, ist die Geheimhaltung über den Sex mit dem Pädo einfach etwas, was ein Kind sowieso lernen muss, wenn es die Regeln eines zivilen Umgangs mit Sexualpartnern lernt.

    Ja, ok, das sind nicht die Regeln des Umgangs wie sie die #metoo Anhänger lernen, aber diese Variante des Totalitarismus hat genauso wenig mit zivilisierten Verhalten zu tun wie Familienmitglieder der Geheimpolizei zu melden, wie es Nazis wie Stalinisten praktizierten.

    Ja, die Pflicht zum Schweigen besteht lebenslang. Das tut sie aber generell. Auch die einfache moralische Pflicht, nicht Dritten gegenüber über den Sex zu berichten, den man mit jemanden hatte, besteht lebenslang, und sogar noch über den Tod hinaus. Was wir jetzt über Michael Jackson erfahren, was genügend offensichtlich gegen seinen Willen geschah, macht die Typen, die darüber berichtet haben, trotzdem noch zu unzivilisiertem moralischem Abschaum.

    Wie erheblich ist der Druck der totalitären Gesellschaft auf den Einzelnen, die Normen des zivilisierten Verhaltens zu brechen? Er kann sehr erheblich sein, und nicht jeder hält ihn aus. Wenn man in einer #metoo Gesellschaft lebt, ist Sex (inzwischen jeder Sex außer schwulem Sex mit Männern über 25) genauso gefährlich wie es in der Stalin- oder Nazizeit war, mit seiner Frau oder seinen Kindern über Politik zu reden.

    Die moralischen Schlussfolgerungen sind auch ähnlich. Es ist nicht nur eine Frage der Selbsterhaltung, in totalitären Zeiten nicht mit seinen Kindern über Politik zu reden, sondern auch eine Frage des Umgangs mit der daraus folgenden Belastung, die man den Kindern mit der Notwendigkeit, den totalitären Druck zum Verrat auszuhalten, auferlegt.

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